Diese Worte von Robert Betz haben mich eben berüht, deshalb möchte ich sie teilen!
"Gestehe deinem Partner seine Andersartigkeit, seinen eigenen Weg und seine eigene Geschwindigkeit zu, mit der er ihn geht!"
Viele Menschen, besonders die Frauen, denken oder sagen häufig „Mein Partner sollte... oder sollte nicht...“ Sie glauben, sie könnten nicht glücklich sein, solange ihr Mann (oder ihre Frau) sich nicht ändern würde. Er/sie sollte ....nicht soviel arbeiten/trinken/mehr auf sich
achten/sich mehr Zeit für mich nehmen/mir mehr zuhören/mehr mit mir unternehmen/meinen Geburtstag nicht vergessen/mehr an sich arbeiten/dieses Buch lesen...“ usw. Sie knüpfen ihre Liebe und Wertschätzung für den Anderen daran, dass er sich ihnen anpasst und ihre Erwartungen und Wünsche erfüllt. Sie wollen, er/sie möge sich in ihrem Sinne verändern.
Diese Haltung ist menschlich und verständlich, hat jedoch nichts mit Liebe zu tun und muss über kurz oder lang zu Konflikten und Enttäuschungen führen. Viele meinen es gut mit ihrem Partner und wollen das Beste für ihn. Aber die Botschaft, die bei ihm ankommt, lautet:
„So wie du jetzt bist und dich verhältst, kann ich dich nicht lieben! Du bist für mich so nicht in Ordnung! Ändere dich, sonst verlasse ich dich.“
„So wie du jetzt bist und dich verhältst, kann ich dich nicht lieben! Du bist für mich so nicht in Ordnung! Ändere dich, sonst verlasse ich dich.“
Diese Botschaft hat dein Partner auch bei seinen Eltern oft gehört und darum wehrt sich das Kind in ihm, wird trotzig, traurig oder wütend und sagt: ‚Lass mich in Ruhe!“
Wenn du einen glücklichen Partner wünschst, dann schenke ihm in dir einen Partner, der mit sich selbst und dem Leben im Reinen ist, der Freude an seinem Sein und Tun hat, sich selbst liebt, gut für sich sorgt und aus dem Mangeldenken „Ich brauche von dir, dass du...“ aussteigst. Nimm dich selbst und deinen Partner so an wie du bzw. er jetzt ist. Dann hat er in eurer Beziehung Luft sich zu verändern, wenn er es selbst will und kann."
Schöner Beitrag. Dazu fällt mir spontan ein Gedicht von Erich Fried ein:
AntwortenLöschenDich
Dich
dich sein lassen
ganz dich
Sehen
daß nur du bist
wenn du alles bist
was du bist
das Zarte
und das Wilde
das was sich losreißen
und das was sich anschmiegen will
Wer nur die Hälfte liebt
der liebt nicht halb
sondern gar nicht
der will dich zurechtschneiden
amputieren
verstümmeln
Dich dich sein lassen
ob das schwer oder ist ?
Es kommt nicht darauf an mit wieviel
Vorbedacht und Verstand
sondern mit wieviel Liebe und mit wieviel
offener Sehnsucht nach allem -
nach allem
was du ist
Nach der Wärme
und nach der Kälte
nach der Güte
und nach dem Starrsinn
nach deinem Willen
und Unwillen
nach jeder deiner Gebärden
und deiner Ungebärdigkeit
Unstetigkeit
Stetigkeit
Dann ist dieses
dich dich sein lassen
vielleicht
gar nicht so schwer
Erich Fried
Liebe Grüße
Brigitte