30 Oktober 2011

Innere Achtsamkeit – liebevolles Annehmen

Ein Textauszug aus dem schönen Büchlein «Dein Körper sagt dir, wer du werden kannst» von Klaus Renn.
Eine wunderbare Anleitung für den Weg nach Innen.
Mit der freundlichen Genehmigung von Klaus Renn.

Achtsam mit dem inneren Erleben zu sein bedeutet, alles, was im eigenen Erleben auftaucht, wahrzunehmen und willkommen zu heissen. Sie bereiten dem, was in Ihnen wahrnehmbar wird, einen freundlichen Empfang in ihrer Welt. So als würden Sie als gute Mutter/guter Vater diesem „neugeborenen“ Erleben liebevoll seine Daseinsberechtigung zusprechen.

 Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Achtsamsein bedeutet einigen tief eingeschliffenen Gewohnheiten nicht mehr nachzugeben: wahrnehmen – ohne zu bewerten, ohne zu analysieren und zu deuten, ohne das Wahrgenommene abzutun und auch ohne es in Sprache bringen zu müssen. Darüber hinaus braucht Achtsamsein ein Verweilen ohne Absichten, Ziele und Zwecke. Es braucht die Haltung der so genannten Absichtslosigkeit, Sie sind einfach da, mit dem, was Sie wahrnehmen.


Die Dimensions der Achtsamkeit, das körperlich gespürte liebevolle Annehmen innerer Gefühle, Bilder, Körperempfindungen finde ich am reinsten im „inneren Lächeln“ aus dem QiGong. Diese Übung (in Variationen) soll Jahrtausende alt sein und öffnet die Meridiane des gesamten Körpers.


Übung „inneres Lächeln“
Egal wie Sie sitzen oder liegen, machen Sie es sich für eine Zeit von etwa 10 Minuten bequem.
 Sie könnten Ihre Zehen kurz anziehen und loslassen, Ihre Wirbelsäule leicht wippen lassen oder bewegen, Ihre Zunge im Mund liegend spüren; wahrnehmen, wo Ihre Zungenspitze die Zahnreihe berührt, Ihre Augen vielleicht kurz schliessen und von innen körperlich wahrnehmen, den Atem an Ihren Nasenflügeln vorbeiziehen spüren und mit dem Atmen die Aufmerksamkeit in den Körper geben ... Bleiben Sie bitte etwas bei der von innen gefühlten Atembewegung.
 Schenken Sie Ihrem Gesicht ein liebevolles Lächeln – ein Lächeln, wie es spontan entsteht, wenn ein kleines Kind Sie „einfach so“ anlächelt. Vielleicht sehen Sie so ein Strahle-Kind vor Ihrem inneren Auge: Es lacht vor lauter Freude am Leben. Falls Sie gerade an einem Ort sind, an dem Sie Mund und Augen nicht so richtig zum Lächeln bringen wollen, reicht es schon, wenn Sie ein sanftes Mikro-Lächeln um Mund- und Augenwinkel platzieren, das mehr nach innen spürbar als nach aussen sichtbar wird. Jetzt sind Sie eingeladen, dieses Lächeln sich selbst zu schenken ... Lächeln Sie mit diesem liebevollen Blick Ihrem eigenen Herzen zu, geben Sie Ihrem Lächeln im Gesicht die Richtung zu Herzen ... und nehmen sie einfach wahr.
 Sie können in Richtung des Herzens auch einen sanften liebevollen Atem dazugeben.
 Atmen Sie lächelnd ... sanft zum Herzen. Lassen Sie sich Zeit. Sie können auch die Augen dabei schliessen und nur spüren ... Nehmen Sie jetzt noch goldenes Licht und strahlende Liebe dazu ... Erneuern Sie hin und wieder Ihr Lächeln, um die Augen, die Mundwinkel, ... Schenken Sie sich dieses liebevolle Angenommen-Sein. Es kann sein, dass Ihr Herz sich weicher und weiter anfühlt. Jetzt können Sie diese Lächeln mit sanftem Atem und goldenem Licht in Richtung Körpermitte, den Nabelbereich, fliessen lassen. Vielleicht bemerkt Ihr Bauch, wenn das Lächeln dort ankommt ... Bleiben Sie einfach dabei ... Jetzt können Sie Ihr Lächeln weiterfliessen lassen – vielleicht entsteht ein „Ganzkörperlächeln“, das durch alle Poren Ihrer Haut ein- und ausströmt. Sie können auch in Richtung eines Schmerzes oder Unwohlseins im Körper lächeln, ... hin zu einem unangenehmen Problem, zu einem anderen Menschen, ... wie auch immer: Bleiben Sie beim Lächeln, beim sanften Atem, beim goldenen Licht und hüllen Sie, was immer Sie auch auswählen, in Ihr Lächeln ein ... und spüren Sie, was fast unmerklich geschieht.
 Machen Sie sich dann langsam bereit, Ihr Alltagsbewusstsein wieder dazuzunehmen ... Wie fühlt es sich jetzt in Ihrem Körper an? Lassen Sie es noch etwas nachklingen, bevor sie sich wieder anderen Tätigkeiten widmen.

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